Von vorgestern!

Die freien Wähler sprechen sich derzeit wiederkehrend für das Ende des Gendersterns bzw. des Unterstriches aus. So wendete sich kürzlich auch die Fraktion FWG Uhu an den Hüllhorster Bürgermeister Michael Kasche, um ihn um den Verzicht auf das Gendern zu bitten. Zur Begründung wird ausgeführt, dass es das Erlernen der deutschen Sprache erschwere und es wird auf die geltenden Rechtschreibregeln verwiesen. Auch von Ideologie einer selbst ernannten Elite wird verwiesen. Weiterhin wird behauptet, der ganz überwiegende Teil der Bevölkerung lehne „Gendersprache“ ab.

Wir Hüllhorster Grünen bedauern es, dass der Rat für deutsche Rechtschreibung zwar eine genderneutrale Sprache empfiehlt, es aber noch immer noch offen lässt, in welcher Form. Dass es neben der traditionellen weiblichen und männlichen Anrede eine dritte Option gibt, hat das Verfassungsgericht mit Urteil aus dem Jahr 2018 deutlich klargestellt. Wer nur noch männlich und weiblich gendert, handelt nicht nur besonders unfortschrittlich, sondern auch rechtswidrig. Und warum wird Menschen, die sich weder mit einer weiblichen noch männlichen Geschlechtsbezeichnung identifizieren, noch immer suggeriert: Ihr seid falsch, so wie ihr seid? Und das von Menschen, die von deren Lebensrealitäten wenig bis keine Ahnung haben? Was für eine Ideologie soll dahinter stecken? Und wer ist diese selbst ernannte Elite? Ja, es gibt Menschen, die nicht betroffen sind, sich aber trotzdem für Andere stark machen. Weil den Betroffenen zwischen einem schweren Weg zur Selbstakzeptanz, Outings und Diskriminierung oft die Kraft fehlt, weitere Kämpfe auszutragen. Uns ist keine Umfrage in der gesamten Bevölkerung zur Akzeptanz von geschlechtergerechter Sprache bekannt. „Über alle Parteigrenzen hinweg“ können wir auf jeden Fall entkräften. Bei den Grünen wird jedenfalls konsequent gegendert, meist mit Stern. Und es tat noch niemandem weh. Sprache ist Macht und ein wichtiges Instrument, um Geschlechterpolitik zu betreiben. Wir hoffen daher, dass die Verwaltung weiterhin einen modernen und geschlechtergerechten Weg in ihrer Kommunikation geht. In vielen anderen Verwaltungen ist die Verwendung des Gender-Sterns o.ä. das neue Normal. Wir sollten den Krieg der (Gender)- Sterne endlich beenden!

Durch die weitere Nutzung der Seite stimmst du der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen

Die Cookie-Einstellungen auf dieser Website sind auf "Cookies zulassen" eingestellt, um das beste Surferlebnis zu ermöglichen. Wenn du diese Website ohne Änderung der Cookie-Einstellungen verwendest oder auf "Akzeptieren" klickst, erklärst du sich damit einverstanden.

Schließen